Lux in Tenebris - ein Friedensoratorium

Für die erste Hälte des Jahres 2025 stand ein außergewöhnliches Projekt an: Zusammen mit dem Chor Semiseria aus Tübingen wollten wir es wagen, ein zeitgenössisches Stück einzustudieren: Lux in Tenebris von Helge Burggrabe. Das Friedensoratorim ist ursprünglich eine Auftragskomposition und wurde im Hildesheimer Dom uraufgeführt.

Das Werk ist sehr komplex mit verschiedenen Chören, die teilweise gegeneinander singen oder sprechen, verschiedenen Klang- und Lichteffekten, Sprechertexten, Schlagwerk und mächtiger Orgel.

Bei unserem Chorwochenende Anfang 2025 wuchs das Stück langsam zusammen und wir hatten viel Spaß mit unseren Tübinger Freunden. 

Schließlich näherte sich das erste Konzert am 11. Mai 2025 in Tübingen. Begeistert von der schönen, malerischen Stadt, die wir bei bestem Frühlingswetter besuchen durften, und dem freundlichen Empfang durch die Tübinger waren wir in optimaler Konzertstimmung. Die Stiftskirche in Tübingen stellte sich als wunderbarer Konzertort heraus und wir konnten bei den finalen Proben erstmalig erleben, welchen gewaltigen Charakter das Oratorium hat. Dank der Answesenheit des Komponsiten konnten noch letzte Feinschliffe vorgenommen werden.

Das Konzert am Abend war für uns alle ein gewalltiges Erlebnis. Die Kirche hallte wider von geballter Musik und tiefgehenden Texten. Die Lichteffekte ließen die Kirche in beeindruckenden Farben erleuchten. Das Publikum war gebannt und schlug schließlich zu begeistertem Beifall an.

Die Botschaft der Wandlung von Entfremdung, Feindschaft und Krieg hin zu Verständnis, Brüderlichkeit und Frieden stand klar im Raum.

 

Einige Wochen später durften wir das Werk noch einmal in Nürnberg aufführen - im Rahmen des Deutschen Chorfestes.

Dieses Mal waren wir die Gastgeber und begrüßten die Tübinger bei uns. 

Für das Konzert in der Sebalduskirche wurden die Texte und die Lichteffekte wieder individuell angepasst. Wir stellten fest, wie unterschiedlich doch die Kirchen als Aufführungsorte sein können.

Als besonderen Bonus integrierten wir bei diesem Konzert den Angfang von Haydns "Schöpfung" - eine Reminiszenz an das erste Konzert nach dem 2. Weltkrieg, das der Konzertchor LGV in der zerstörten Sebalduskirche veranstaltete - nämlich genau die "Schöpfung" von Haydn.

 

Vor ausverkauftem Haus gelang ein zweites Mal eine ganz besondere Stimmung bei einem Konzert, das mit minutenlanger, gebannter Stille endete, bevor das begeisterte Publikum in tosenden Applaus überging.

 

Dieses Projekt war viel Arbeit, aber zuletzt waren wir alle beeindruckt, wie es dann in der Umsetzung tatsächlich wirkte. Außerdem hat sich dank unserem Chorleiter Tarmo Vaask und dem Chorleiter von Semiseria, Frank Schlichter, eine wunderbare Chorpartnerschaft ergeben, die Hoffentlich in Zufunkt fortgesetzt wird.

Vielen Dank an alle Beteiligten und Organisatoren - die, die beim Konzert dabei waren, werden sicherlich zustimmen, was für ein unvergessliches Ereignis es war!