Unsere Konzerte im Konzertjahr 2025

„Nur ein Genie konnte ein solches Werk hervorbringen“, so urteilte einst Johannes Brahms über Verdis Requiem.
Zunächst war es Verdis Wunsch, eine Gemeinschaftskomposition der bedeutendsten Komponisten Italiens zum Gedächtnis an den ein Jahr zuvor verstorbenen Rossini zu schaffen. Dieses Vorhaben aber platzte aus verschiedenen Gründen.

Der Tod des von Verdi sehr verehrten Dichters Allessandro Manzoni brachte ihn schließlich zu seiner „Missa da Requiem“, die am 22.Mai 1874 in Mailand uraufgeführt und als „europäisches Kulturereignis“ gefeiert wurde.
Vom Aufbau her folgt das Requiem der römisch-katholischen Liturgie, musikalisch hat es Elemente, die man eher der Oper zuordnet. Sie sei eine „Oper im Kirchengewande“ - so drückte es ein Zeitgenosse aus. Arienhafte Melodien, Gesänge von großer Innerlichkeit, kunstvolle Chor-
Fugen und große Opernszenen geben dem Requiem eine große dramatische Schlagkraft.

Verdi war der katholischen Kirche stets kritisch gegenüber und stand an der Seite der „Kleinen Leute“. Vielleicht holte er deshalb das Religiöse zurück auf das Menschliche: Trauer, Flehen, Entsetzen, Zuversicht und Hoffnung - die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle, die jeder versteht, bringt er musikalisch zum Ausdruck.
Bis heute ist neben Mozarts Verdis Requiem das meistgespielte dieser Gattung. Es zeigt die Geschichte des Menschen mit Gott, seine Todesangst und die nie endende Hoffnung auf Erlösung im Hier und in der Ewigkeit.

Freuen Sie sich auf dieses eindrucksvolle Werk, das bis heute seine Aktualität nicht verloren hat.

Mit den Werken zweier großer amerikanischer Komponisten des 20. Jahrhunderts verabschiedet der Konzertchor LGV Nürnberg das Jahr 2025.

Über George Gershwins (1898 - 1937) „Rhapsody in Blue“ (Uraufführung am 12.2.1924 in New York) sagte Bernstein einmal: „Das ist Amerika… sein Lebensstil, seine Sehnsüchte, seine Stärke…“. Das in nur 5 Wochen entstandene Auftragswerk sollte ein „Jazzstück für Orchester“ werden. Mit seiner „Rhapsody in Blue“ gelang Gershwin eine Verbindung von
amerikanischem Jazz und europäischer Orchestermusik, die eine beschwingte Leichtigkeit hat, weltoffen und experimentierfreudig ist. Bei den Zuhörern kam das Stück sofort gut an und ist bis heute ein Publikumsliebling in der ganzen Welt.

George Gershwin hat „Porgy and Bess“ (Uraufführung am 10.10.1935 in New York) eine „amerikanische Oper über einen amerikanischen Stoff“ genannt. In ihr schildert er das Leben von Afroamerikanern in den Slums von Charleston. Swing-, Spiritual-, Blues- und Jazzelemente zeigen stilistisch eine Nähe zum Musical. Anfänglich wenig erfolgreich wurden einzelne Musiknummern bald sehr populär und die Oper wurde zum „Meisterwerk der amerikanischen Musikgeschichte“. Die mitreißende Musik, emotionale Chöre, freche Rhythmen und sehnsuchtsvolle Melodien (z. B. „Summertime“) zeigen große Wirkung. Inhaltlich berührt das Stück durch Themen wie Liebe, Verlust, Armut und Ausgrenzung.

Leonard Bernstein (1918 - 1990) übertrug mit dem Musical „West Side Story“ Shakespeares „Romeo und Julia“ in das New York City der 50er Jahre. Es wurde am 26.9.1957 in Washington uraufgeführt und war sofort ein großer Erfolg. Es geht um eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund von Konflikten zwischen Gruppen verschiedener ethnischer Herkunft, nämlich zwischen den eingewanderten Puerto-Ricanern und US-Amerikanern. Auf den großen Bühnen weltweit wird die „West Side Story“ immer wieder mit großem Erfolg gezeigt und viele Songs sind in aller Ohren, z. B. „Maria“ und „America“. Hinter ihnen verbirgt sich der Traum von einer konfliktfreien Welt und sie sind Symbol für die Hoffnung auf ein harmonisches Miteinander.

Mit einer Auswahl von Stücken aus „Porgy und Bess“ und aus der „West Side Story“ sowie mit der ‚„Rhapsody in Blue“ lädt Sie der Konzertchor LGV Nürnberg zu einem musikalischen Ausflug nach Amerika
ein. Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen Abend - 2026 kann kommen!