Der Lehrergesangverein Nürnberg wurde 1878 von Nürnberger Lehrern gegründet. Von einst über 70 Lehrergesangvereinen im deutschen Sprachraum konzertiert dieser Chor in Nürnberg als einziger ohne Unterbrechung in künstlerischer und organisatorischer Selbstständigkeit bis heute.
Längst hat sich der Konzertchor des LGV Nürnberg allen Berufsgruppen geöffnet, die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer ist heute in der Minderheit.
Im Konzertchor singen heute etwa 100 Damen und Herren aus allen Berufsgruppen mit.
Seit 1964 hat der LGV Nürnberg lange Jahre ein Abonnement mit drei Konzerten aufgelegt. In der Regel sind die Nürnberger Symphoniker Partner des LGV bei seinen Konzerten in der Meistersingerhalle Nürnberg. Zum Repertoire des LGV gehören alle bedeutenden Werke der Chorliteratur (Oratorien, Messen, Kantaten, Passionen) und er widmet sich auch den Werken moderner Komponisten. Regelmäßig wirkt der LGV auch bei Produktionen der Nürnberger Symphoniker und der Staatsphilharmonie Nürnberg mit.
Der LGV Nürnberg gründete 1982 einen eigenen Jugendchor, der neben eigenen Konzerten auch immer wieder in den Produktionen am Staatstheater Nürnberg als Kinderchor engagiert wurde. 2021 wurde der Kinder- und Jugendchor in den neu gegründeten Kinderopernchor des Staatstheaters integriert.
Der 1878 gegründete Lehrergesangverein war ursprünglich ein reiner Männerchor.
Im Jahre 1888 etablierte sich aus diesem Verein heraus der „Verein für klassischen Chorgesang“, der mit einem eigenen Frauenchor fortan die klassische Chorliteratur aufführen konnte. 1909 wurde
vom LGV der „Lehrerinnensingchor“ gegründet.
Seit 1910 gab es praktisch zwei Lehrergesangvereine in Nürnberg, den LGV mit dem „Lehrerinnensingchor“ und den „Klassischen“ mit seinem Frauenchor.
Gustav Kraft, Gründungsmitglied
und später 1. Vorsitzender
Festkonzert zum 60jährigen Vereinsjubiläum am 23.10.1938 im „Goldenen Saal“ des Industrie- und Kulturvereins Nürnberg mit dem „Te Deum“ von Anton Bruckner und der
„Neunten Symphonie“ von Ludwig van Beethoven.
Aus den Festschriften von 1953 und 1968 kann entnommen werden, dass sich der LGV bereits während des 1. Weltkriegs allen Berufsgruppen geöffnet hat und 1934 der LGV und der „Verein für klassische Chormusik“ fusionierten.
Ebenso ist festgehalten, dass der LGV am 29. Juli 1945 mit Haydns „Schöpfung“ in der zerstörten Sebalduskirche das erste Konzert nach dem 2. Weltkrieg in Nürnberg realisierte. Der Musikkritiker Dr. Karl Foesel erwähnte in der 1976 erschienenen Festschrift „30 Jahre Nürnberger Symphoniker“, dass dieses Konzert vermutlich überhaupt die erste Oratorien-Aufführung im Nachkriegsdeutschland war.
Seit 1963 finden die Konzerte des LGV u. a. in der Meistersingerhalle Nürnberg statt, bei deren offizieller Einweihung am 07.09.1963 der LGV unter der Leitung von Generalmusikdirektor Erich Riede mitwirkte.